Christiane Blattmann
Reiseziel
Mexico City
Konzept
DIE STADT IST DER OZEAN Meine Reise soll mich nach Mexico City führen. Ich möchte in eine der größten Städte der Welt gehen um dort ein Verständnis für ein gegenwärtiges Bild einer Millionenstadt zu entwickeln, die in ihren Dimensionen beinahe wie eine Abstraktion von Stadt erscheint. Für fünf Monate will ich mein künstlerisches Arbeiten an einen Ort der Desorientierung verlegen, um dabei vielleicht etwas zu erforschen, was mir von hier aus wie ein science-fictionhafter Zug in der Gegenwart erscheint. Mexico City gibt es nicht. (Gustavo Esteva)
Biographie
Christiane Blattmann, 1983 geboren, lebt in Hamburg, wo sie bei Jutta Koether an der Hochschule für Bildende Künste studiert und derzeit ihr Diplom vorbereitet. Ihre künstlerische Arbeit konzentriert sich auf Skulptur und Installation. Seit 2011 betreibt sie außerdem mit Jannis Marwitz in Hamburg die Betongalerie – eine Skulptur, die als Ausstellungsraum dient. Zuletzt stellte sie auf der Biennale in Benin Regard Benin 2012 aus und zeigte zusammen mit Than Hussein Clark Emperor!Emperor!Emperor!, eine Installation und Performance bei Coffer’s in Berlin, die von einer Publikation begleitet wurde. 2012 ist sie Stipendiatin der Karl H. Dietze Stiftung.
Annika Kahrs
Reiseziel
Vietnam
Konzept
Vietnam gilt als ein junges und aufstrebendes Land, das sich seit seiner Öffnung zur weltweiten Marktwirtschaft Mitte der 1980er Jahre durch die Reformpolitik „Doi Moi“ („Erneuerung“) im rasanten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel befindet. In den Großstädten wie auch in ländlichen Gegenden Vietnams lässt sich erstaunlicherweise seit kurzem eine bemerkenswerte Konjunktur des Singvogels beobachten – als Haustier, vor allem aber als Statussymbol.
In einer fotografischen oder filmischen Arbeit soll der gegenwärtige Wandel Vietnams in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht anhand des recht überschaubaren Kosmos des Singvogelkults als Sinnbild einer alten Tradition betrachtet werden.
Die Reise erstreckte sich über verschiedene Dörfer und Städte, angefangen in der Hauptstadt Hanoi im Norden Vietnams, bis hinunter in den Süden zur Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon).
Biographie
Annika Kahrs, Jahrgang 1984, studierte Freie Kunst bei Andreas Slominski und Jeanne Faust in Hamburg und absolvierte ein Auslandssemester an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Harun Farocki. 2011 erhielt sie für ihre Arbeit Strings den Hauptpreis beim 20. Bundeskunstwettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Bonn und 2012 den George-Maciunas-Förderpreis, der seit 2004 von René Block gestiftet wird. Annika Kahrs nahm an Ausstellungen u.a. bei TANAS in Berlin (2012), bei ph-projects in Berlin (2012), im Goldsmiths, Department of Art in London, England (2011), im Golden Pudel Club in Hamburg (2011), bei La Velada de Santa Lucia in Maracaibo, Venezuela (2010), und im Kunstverein Hannover (2006) teil. Sie war 2012/13 in der Ausstellung ‘One on One’ in den Kunstwerken Berlin sowie im Frühjahr 2013 in der Gruppenschau ‘One on One’ in der Hamburger Kunsthalle vertreten. Ausserdem hatte sie eine Soloschau ‘Playing to the birds’ im Kunstraum München Im Februar 2013 nahm sie an einer Gruppenausstellung in der Hamburger Kunsthalle teil.
Hans-Christian Lotz
Reiseziel
Konzept
Während des Aufenthalts in Athen sollte eine ‘Skulptur im öffentlichen Raum’ produziert werden. Die Skulptur besteht aus einer als H-Profil angelegten, allerdings um 90 Grad gedrehten und auf einer Längsseite stehenden, einfachen Stahlbetonstruktur mit zwei Solarpanels auf dem ‘Dach’ und zwei weiteren Panels an einer der Innenseiten. In diese Module eingegossen sind Zeichnungen, die mit elektronischen Bauteilen bestückte Hardware sind. Miteinander verbunden fungieren sie als ‘Wireless Access Point’.
Das Vorhaben sollte neben der Herstellung der Skulptur auch die Reise zu den Orten der industriellen Fertigung, die Programmierung notwendiger Software und die Dokumentation des Aufenthalts als Video umfassen.
Biographie
Hans-Christian Lotz, geboren 1980 in Hamburg, studierte Bildende Kunst und Malerei an der HGB Leipzig bei Astrid Klein, der Städelschule Frankfurt/M. bei Michael Krebber und der Akademie der Bildenden Künste Wien bei Dorit Margreiter. Ausstellungen u.a. bei Diana Lambert, Wien (2012), Lars Friedrich, Berlin (2011), HFBK, Dresden, WCW, Hamburg und B2, Leipzig (2009). Seit 2010 organisiert Lotz außerdem Ausstellungen im Blvd. Lemonnier 167, Brüssel.
Gerrit Frohne-Brinkmann & Philip Pichler
Reiseziel
Italien
Konzept
Unser Reiseprojekt sah vor, den Kurator des Stipendiums Neue Kunst in Hamburg, Jakob Schillinger, an unserer Stelle nach Italien reisen zu lassen, um dort zuerst in Civitavecchia und anschließend in Syrakus zwei Madonnen-Statuen zu besichtigen. Diese sind bekannt als sogenannte weinende Madonnen, die aus wissenschaftlich ungeklärtem Grund mehrmals Tränen vergossen und seitdem als Wunder verehrt werden. In unserem Vorhaben möchten wir Überlegungen zu direkten und unmittelbaren Erfahrungen des Sehens mit einer interpassiven Form des Reisens (und damit auch des Empfindens und Erlebens) konterkarieren.
Nach seinem Aufenthalt in Italien werden wir mit Jakob Schillinger in Austausch treten, wobei wir ihm die genaue Form der Berichte, Dokumentationen, Erzählungen etc. bewusst freistellen. Dieser Austausch bildet den Ausgangspunkt einer künstlerischen Arbeit.
Biographie
Philip Pichler, geboren 1985 in Oberhausen, studiert seit 2009 an der HFBK Hamburg bei Prof. Andreas Slominski. Von 2006 bis 2008 studierte er Architektur an der TU München und arbeitete dort unter anderem als Szenenbildner bei studentischen Filmprojekten und Assistent in städtischen Kunsträumen mit.
Gerrit Frohne-Brinkmann, geboren 1990 in Friesoythe, studiert seit 2009 an der HFBK Hamburg bei Prof. Andreas Slominski. Vor und während des Studiums hospitierte er bei namhaften Theaterproduktionen, unter anderem am Thalia Theater Hamburg und der Kammeroper Berlin. Er arbeitet weiterhin als Bühnenbildner, zuletzt für „Real“ von Boris Randzio beim Theaterfestival in Gent, Belgien.
Letzte Ausstellungen der beiden waren The Bachelor in der Schmuckstraße, Hamburg (2010), MAUT in Ruse, Bulgarien (2011), Top Ten am Goldsmiths College in London (2011), Am Piano im Kunstverein Harburger Bahnhof (2012) und bis Januar 2013 Biennale Regard Benin in Cotonou, Benin.
Adnan Softić
Reiseziel
Skopje, Visoko, Gabela, Athen
Konzept
Eine Reise durch fantastische Länder
Das Projekt befasst sich mit drei Bauprojekten, in denen es um die Konstruktion von Geschichte geht:Im Zentrum der mazedonischen Hauptstadt Skopje sollen bis 2014 etwa 20 repräsentative Bauwerke, sowie 40 Monumente entstehen. Mazedonien hat einen verlockenden Namen; wie eine Schablone dient er ein von Slawen, Albanern, Sinti und Roma, wie von Türken und Bulgaren besiedeltes Land zu hellenisieren. Und die Nachbarn, die Griechen, sind von dieser Idee überhaupt nicht angetan.
In der bosnischen Kleinstadt Visoko findet eine illegale Ausgrabung statt, da dort die ältesten und größten Pyramiden der Welt vermutet werden. Dieses Projekt wird von der Regierung abgelehnt, findet aber tausende Anhänger weltweit, die sich freiwillig an der Ausgrabung beteiligen.
Aus schwer durchschaubaren Gründen sind die Menschen in Herzegowina von Troja tief beeindruckt. Im Laufe der Jahrzehnte wurden dort bereits mehrere Trojas entdeckt..
Biographie
Adnan Softić kam in den 1990ern nach Hamburg und studierte dort an der HFBK. Seit seinem Studienabschluss 2004 hat Softić ein umfassendes künstlerisches Werk geschaffen. Sein Schwerpunkt liegt im multimedialen Bereich (Experimental- und Spielfilm, multimediale Installation, Audio-, Musik-, Videoperformance) und Medientheorie. Diese Aktivitäten verorten sich in den unterschiedlichsten Institutionen und Räumen, in Museen, Galerien, Kinos, Theatern, Clubs und Off-Räumen. Unter anderen: Perla Moda, Zürich, Media City Festival, Windsor, Ontario, Filmklub, Riga, Kulturhuset, Stockholm, Kampnagel, Hamburg, KW Institute for Contemporary Art, Berlin, Internationale Kurzfilmtage Oberhausen, 3sat, Sarajevo Film Festival, Festcurtasbh, Belo Horizonte, KunstFilmBienalle, Köln, Kunsthalle Exnergasse, Wien, Paul Klee Zentrum, Bern, Sies + Höke Galerie, Düsseldorf, Hebbel Theater, Berlin, Kunsthaus, Hamburg, Festival für Off-Theater, Leipzig, Stubnitz, Hamburg, Golden Pudel Club, Hamburg …
Jochen Weber
Reiseziel
Israel
Biographie
Jochen Weber, geboren 1980 in Hamburg, studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und war 2008 Meisterschüler von Rita McBride. Er hatte zuletzt Einzelausstellungen bei Café Baltic Bar, Hamburg, VAN HORN, Düsseldorf, dem Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf, der WCW Gallery, Hamburg und dem Artis, s‘Hertogenbosch. Weber war unter anderen beteiligt an Gruppenausstellungen in der Galerie Christian Nagel, Antwerpen, dem Sprengel Museum Hannover, dem Bielefelder Kunstverein, Corner College, Zürich, dem Skulpturenpark Köln, der Kunsthalle Exnergasse, Wien, dem WIELS Center for Contemporary Art, Brüssel, der Konrad Fischer Galerie, Düsseldorf und dem Museum Abteiberg, Mönchengladbach. 2008/2009 war er Artist in Residence des WIELS und 2011 in der Art Colony Nida, Litauen.

KURATOR JAKOB SCHILLINGER
Der 13. Stipendienzyklus wurde kuratiert von Jakob Schillinger (geb. 1980). Der in Berlin lebende Freie Kurator und Autor hat international bereits zahlreiche Ausstellungsprojekte realisiert. So co-kuratierte er beispielsweise 2011 in Berlin die Ausstellung based in Berlin und war 2009 Mitinitiator und -leiter des Kunstraums Exhibition in der New Yorker Lower East Side. Zuletzt leitete er die School for Worldly Companions der dOCUMENTA (13). 2013 übernahm er die künstlerische Leitung des Ausstellungsraumes Ludlow 38 in New York im Rahmen der MINI/Goethe-Institut Curatorial Residencies Ludlow 38.
Jakob Schillinger studierte Visuelle Kommunikation und Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin und der Cooper Union School of Art in New York. Er ist Absolvent des Whitney Museum of American Art Independent Study Program.
Fotos von der Austellung der geförderten Künstler*Innen am 14.06.2014
Beteildigte Galeriene: Galerie Mathias Güntner, Produzentengalerie, Holger Priess, Galerie Conradi, Sfeir-Semler Gallery, Karin Guenther, Galerie Katharina Bittel